vorwort
afrika ist ein sehnsuchtsziel und es macht süchtig. nach einer unvergesslichen reise durch den mali rückte der kamerun ins zentrum unseres interesses. dieses land vereinigt alle in afrika vorkommenden landschaften in sich. wüste, berge, steppe, savanne, grasland, regenwald, küste und ist die heimat von über 280 ethnien, die so unterschiedlich sind wie die landstriche in denen sie leben.
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der nationalpark von boubandjida
auf der fahrt nach boubandjida haben wir eine reifenpanne. unsere begleiter sind geschickt und schnell. während in ngong ein neuer reifen erstanden wird, haben wir zeit uns auf der veranda des “le petit coin de plaisir” niederzulassen und von der veranda aus das treiben auf der strasse zu beobachten. für michael, den fotografen ist es wunderbar seine motive aus der ruhe heraus an sich vorbeiziehen zu sehen.
um 14.00 sind wir am eingang des parks von boubandjda.
der gamedrive beginnnt. gazellen, ourebis, bubale, elenantilopen, ein paar schimpansen und wildschweine begleiten unsere fahrt. offensichtlich ist auch schon zeit für nachwuchs. nach zweieinhalb stunden fahrt durch eine wunderschöne landschaft erreichen wir die lodge und wollen gar nicht mehr weg. wir geniessen den blick auf den fluss, der unterhalb der terrasse vorbeifließt und freuen uns auf die sternennacht, die sich schon ankündigt.
mai bour wird uns die nächsten tage mit ihrer französich inspirierten küche erfreuen. nachts kühlt es auf 15 grad ab, wir brauchen keine klimaanlage und geniessen die gräusche der afrikanischen nacht. die tatzenspuren am morgen verraten uns, dass wir nächtlichen löwenbesuch vor unserem kleinen rundhaus hatten.
der nationalpark boubandjda war einst die heimat von einer ca. 350 tiere zählenden elefantenpopulation. bis anfang 1012. ein 150 mann zählendes “heer” von sudanesichen wilderern drang auf pferden und mit lastkamelen über den tschad in den nationalpark ein und töteten über 200 elefanten in allen altersklassen. als waffen diente ihnen militärisches gerät wie automatikgewehre und panzerfäuste. sie trieben die elefantenfamilien regelrecht zusammen, um sie abzuschlachten. über tschad und sudan fand das elfenbein seinen weg nach china zur weiterverarbeitung.
zurück blieben eine traumatisierte restherde an elefanten, vollkommen verschreckte wildtiere und ein wütender und verzweifelter paul bour, der die lodge in boubandjda führt. seinen nachhaltigen petitionen an alle möglichen öffentlichen gremien ist es zu verdanken, dass heute speziell gegen wilderei ausgebildetes militär stationniert ist, das die grenzen des parks schützen soll.
so sind die gespräche an der grossen abendlichen tafel nicht nur von den zahlreichen erlebnissen des tages geprägt, sondern ganz besonders von den folgen dieses tiermassakers. mit der begeisterung für dieses wunderschöne, fruchtbare und artenreiche land mischt sich die verzweiflung über das handeln der menschen und die ignoranz der politik. bryan christy veröffentlichte bereist 2010 in der französischen ausgabe des national geographic die wege des gewilderten elfenbeins, in der englischen ausgabe vom oktober 2012 widmet er sich dem massaker von boubandjida.
das rezept für mai’s himmlische erdnüsse zum sundowner möchte ich euch nicht vorenthalten:
die geschälten erdnüsse 3 minuten in reichlich gesalzenem wasser kochen, 2 minuten ohne kochen ziehen lassen, dann abgiessen und einen tag in der sonne trocknen. ja – ich weis, dass das bei uns nicht geht, als sanft im ofenrohr bei 50 grad trocknen, es ist aber nicht das selbe. am nächsten tag sanft in einer pfanne ohne fett rösten.
www.paulboursafaris.com
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